Viele Schüler, Studierende und Auszubildende gehen meist verschwenderisch mit ihrer Zeit um. Sie schieben essenzielle Aufgaben zu lang auf und verfallen in Hektik, sobald die Deadline ansteht. Darum wird dir im Folgenden die Pomodoro-Technik präsentiert: Hiermit kannst du nicht nur effizienter, sondern auch produktiver arbeiten. So kannst du deine verfügbare Zeit in der Prüfungsvorbereitung effizienter nutzen.
Definition: Pomodoro-Technik
Die Pomodoro-Technik gilt als eine der modernsten Zeitmanagement-Methoden, um komplexere Aufgaben zeiteffizient und produktiv zu bewältigen.
Sie basiert darauf, dass du dir deine Arbeitszeit in kleine, genauer gesagt kurze Intervalle von etwa 25 Minuten (Pomidori) einteilst und dich nach Absolvieren dieser mit kurzen Pausen belohnst. Nach vier Pomodori soll eine längere Pause eingelegt werden, um wieder frische Energie zu tanken.
Nachfolgend ist der typische Ablauf einer Pomodoro-Session visuell dargestellt:
Während du dich in den Arbeitszeiten möglichst störungsfrei auf eine kleine, detailliert festgelegte Aufgabe fokussierst und diese bearbeitest, entspannst du dich in den Pausen. Der stattfindende Wechsel von Arbeits- und Entspannungsphasen führt letztlich dazu, dass du deine realistisch gesetzten Ziele erreichst.
Die Pomodoro-Technik hilft, Fokus und Konzentration zu verbessern, indem sie komplexere Aufgaben in überschaubare Abschnitte unterteilt und regelmäßige Pausen zur Erholung einplant. Durch die Strukturierung der Arbeit können Menschen effektiver arbeiten, Ablenkungen reduzieren und ihre Energie besser managen, was zu einer gesteigerten Produktivität beiträgt.
Kurzanleitung
Das Pomodoro-Prinzip zeichnet sich besonders durch seine simple Umsetzung aus. Die folgende Kurzanleitung beschreibt, wie du die Pomodoro-Technik umsetzen kannst:
Anleitung: Pomodoro-Technik
- Aufgabe festlegen
- Timer auf 25 Minuten stellen
- Aufgabe für 25 Minuten bearbeiten
- Pause für 5 Minuten einlegen
- Nach 4 Wiederholungen machst du eine 30-minütige Pause
Entstehung
Die Pomodoro-Technik wurde in den 1980er-Jahren von dem Italiener Francesco Cirillo entwickelt.
Dieser hatte während seines Studiums mit starken Konzentrationsstörungen beim Lernen sowie der Angewohnheit, unangenehme Aufgaben bis zum letzten Zeitpunkt aufzuschieben, zu kämpfen. Eine Deadline einzuhalten, überforderte Cirillo nicht nur, sondern stresste ihn zunehmend.
Nachdem Cirillo erfolglos verschiedenste Zeitmanagement-Methoden ausprobiert hatte, fasste er sich das Ziel, 25 Minuten konzentriert zu arbeiten und sich anschließend mit einer Pause von 5 Minuten zu belohnen.
Seiner Ansicht nach war der Zeitraum von 20 bis 30 Minuten zu gering, um die Konzentration zu verlieren, sich zu verzetteln oder sich ablenken zu lassen. Die Aussicht auf Entspannung motivierte ihn zusätzlich extrinsisch.
Um seine Arbeitszeit im Blick zu haben, stoppte er diese mit einem Küchenwecker, der die Form einer Tomate hatte. Diesem Küchenutensil verdankt die Pomodoro-Technik ihren Namen, schließlich bedeutet der Begriff Pomodoro im Italienischen Tomate!
Tatsächlich schaffte er es, in seiner festgelegten Arbeitszeit störungsfrei zu arbeiten. Er erkannte hierbei, dass er in dieser genauso viel geschafft hatte wie zuvor an einem einzigen Tag. Der Erfolg motivierte ihn nicht nur, sondern zeigte ihm auch auf, wie effektiv diese Technik ist.
Anwendung
Die Pomodoro-Technik zeichnet sich durch ihre Simplizität aus, weshalb diese Methode sich heutzutage einer immer größeren Beliebtheit erfreut.
Grundlegend solltest du wissen, dass diese Technik sich durch einen regelmäßigen Wechsel von Arbeitsphasen und Entspannungspausen auszeichnet. Das Pomodoro-Prinzip sieht nämlich vor, dass du dir zunächst all deine anstehenden Aufgaben auf einer To-do-Liste notierst und sie anschließend priorisierst.
In diesem Schritt ähnelt die Zeitmanagement-Technik beispielsweise der ABC-Analyse oder dem Eisenhower-Prinzip.
In einem nächsten Schritt wählst du dir eine Aufgabe aus und formulierst dein Lern- bzw. Arbeitsziel schriftlich. Du solltest an dieser Stelle darauf achten, dass das Lösen der Aufgabe in einem Zeitumfang von 25 Minuten realistisch ist. Ist dies nicht der Fall, solltest du die Aufgabe in kleinere Aufgaben unterteilen.
Benötigst du für eine Aufgabe wie dem Beantworten von E-Mails dagegen weniger als 25 Minuten, solltest du eine weitere Aufgabe in deine Arbeitsphase hinzufügen.
Jetzt stellst du deinen Timer auf 25 Minuten und beginnst mit deiner Arbeit. In dieser Arbeitsphase musst du fokussiert bleiben und Störungen vermeiden. Schalte also dein Handy aus und schließe die Tür. Sobald die 25 Minuten vorbei sind, beendest du deine Arbeit und machst eine fünfminütige Pause.
Auch hierbei ist es sinnvoll, die Pausenzeit zu stoppen, um die Entspannungsphase nicht zu überziehen. Die Kombination von Arbeits- und Entspannungsphase wird Pomidori genannt.
Die Pomodoro-Technik sieht vor, dass du nach 4 Pomidori eine längere Pause von einer halben Stunde machst, bevor du den Ablauf von Neuem beginnst. Ein vollständiger Pomodoro-Zyklus benötigt also 2 Stunden und 25 Minuten. Die effiziente Verwendung deiner Zeit und das Erledigen mehrerer Arbeitsschritte in dieser kurzen Zeit dienen dabei als Motivation für das weitere Vorgehen und zukünftige Projekte.
Natürlich kannst du die Dauer deiner Arbeitszeit variieren, schließlich kennst du dich und deine Arbeitsweise am besten. Wichtig ist jedoch, dass du den Wechsel zwischen konzentrierter Arbeit und Entspannung beibehältst und damit vermeidest, dass deine Konzentration zu schnell nachlässt.
Viele Menschen, die die Pomodoro-Technik nutzen, empfinden es als hilfreich, ihren Fortschritt zu protokollieren, um diesen am Ende des Tages oder einer Woche auszuwerten. Dadurch stellen sie fest, in welcher Zeit sie besonders effektiv und produktiv arbeiten, sowie in welcher Zeit die meisten Störungen auftreten, die vermieden werden können.
Vor- und Nachteile
Die Pomodoro-Technik bietet diverse Vorteile, allerdings auch einige Nachteile:
Vorteile | Nachteile |
Einfachheit und leichte Umsetzung | Unflexibel durch feste Zeitbegrenzungen |
Disziplin- und produktivitätssteigernd | Wenige Aufgaben sind in 25 Minuten bearbeitbar |
Fördert fokussiertes Arbeiten | Störungsfreies Arbeiten ist nicht immer möglich |
Motivation durch Entspannungspausen | |
Stressreduktion durch geplantes Vorgehen | |
Gesundheitsfördernd durch feste Pausen |
Digitale Hilfsmittel
Es gibt eine Vielzahl von digitalen Tools, die die Pomodoro-Methode unterstützen können. Diese Tools bieten Timer-Funktionen, Benachrichtigungen für Arbeits- und Pausenintervalle sowie häufig zusätzliche Funktionen zur Aufgabenverwaltung an, um die Produktivität zu steigern und den Nutzern zu helfen.
Nachfolgend siehst du eine kleine Auswahl an web- und appbasierten Anwendungen, die hierfür verwendet werden können:
Häufig gestellte Fragen
Die Pomodoro-Technik ist eine Zeitmanagement-Methode, bei der man in 25-minütigen Arbeitsblöcken konzentriert arbeitet, gefolgt von kurzen Pausen von 5 Minuten. Nach vier Wiederholungen macht man eine längere Pause von 15 bis 30 Minuten, um die Konzentration aufrechtzuerhalten und Erschöpfung zu vermeiden.
Die Pomodoro-Technik zeichnet sich durch ihre Simplizität aus. Du brauchst lediglich einen Stift, ein Blatt Papier sowie einen Timer. Dabei ist es vollkommen egal, ob es eine Eieruhr, ein Handywecker oder die simple Stoppuhr auf deiner Armbanduhr ist. Ebenfalls gibt es zahlreiche digitale Anwendungen, die hilfreich sein können und oft sogar noch weitere praktische Funktionen aufweisen.
Die Pomodoro-Technik eignet sich für jeden, der sein Zeitmanagement verbessern möchte. Sowohl Studierende als auch Schüler oder Berufstätige können von der Technik profitieren.
Das ist kein Problem, denn du kannst die Pomodoro-Technik auf deine eigenen Bedürfnisse anpassen! So besteht die Möglichkeit, die 25-Minuten-Intervalle durch 15-Minuten-Intervalle oder 35-Minuten-Intervalle zu ersetzen. Wichtig ist, dass du das Grundprinzip, nämlich den strickten Wechsel zwischen fokussierter Arbeit und Entspannungspausen beachtest.
Probiere einfach aus und schau, welche Zeit für deine Arbeitsintervalle für dich am effektivsten ist.