Experteninterview – Schritt-für-Schritt-Anleitung

02.05.18 Interview Lesedauer: 10min

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Experteninterview-01

Ein Experteninterview ist eine wissenschaftliche Methodik. Es bietet die Möglichkeit, tiefgehende Einsichten und Fachwissen direkt von führenden Experten in einem bestimmten Bereich zu erlangen. Für den Erfolg dieser Methode sind die Planung, Durchführung und Auswertung sowie die Schlüsselaspekte besonders relevant. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du wissen musst, um ein Experteninterview durchzuführen.

Experteninterview „einfach erklärt“

Bei einem Experteninterview werden gezielt Personen mit einem spezifischen Fachwissen zu einem ausgewählten Thema befragt. Dadurch werden detaillierte Informationen, Einschätzungen oder Meinungen von Fachleuten gesammelt, um aufgrund der Kenntnisse und Positionen der Fachleute einen einzigartigen Einblick in das Thema geboten zu bekommen. So werden nicht nur Fakten aufgenommen, sondern auch persönliche Einsichten und vielleicht sogar Lösungsansätze.

Definition: Experteninterview

Bei einem Experteninterview werden leitfadengestützte Interviews mit Personen geführt, die über spezifisches Wissen oder Erfahrungen in einem bestimmten Bereich oder Thema verfügen. Diese Methode zielt darauf ab, tiefgründige Einsichten, detaillierte Informationen und fundierte Meinungen von Fachleuten zu gewinnen, die aufgrund ihrer beruflichen Position, ihrer Forschungsarbeit oder ihrer speziellen Kenntnisse als Experten auf ihrem Gebiet angesehen werden.

Das Ziel eines Experteninterviews ist aber nicht nur Fakten zu sammeln, sondern auch die Perspektiven, Interpretationen und Bewertungen der Experten zu verstehen.

Ob du dich für ein strukturiertes, unstrukturiertes oder teilstrukturiertes Interview entscheidest, ist abhängig von den Forschungszielen und der gewünschten Flexibilität bei der Gesprächsführung. Sie sind besonders wertvoll in Feldern, wo tiefes, kontextbezogenes Verständnis erforderlich ist, und dienen oft der Hypothesenbildung, der Exploration neuer Forschungsfelder oder der Ergänzung quantitativer Daten.

Dein Interview ist kein Experteninterview, wenn

  • das Forschungsproblem nicht zum spezifischen Fachwissen des Experten passt.
  • Fragen über das spezifische Fachwissen hinaus gestellt werden.
  • Gespräche geführt werden, ohne sich vorher darauf vorbereitet zu haben (mangelnde Objektivität!).
Experteninterview-quantitativer oder qualitativer Ansatz

Fakten

Die folgende Tabelle liefert dir eine gute Übersicht über alle relevanten Fakten zum Experteninterview.

Fakten Erklärung
Definition Die Methode „Experteninterview“ zählt zu den qualitativen Forschungsmethoden als strukturierte Variante des Leitfadeninterviews. Die Zielgruppe dieser Interviews sind Experten. Im Fokus stehen dabei die Perspektiven und Handlungsweisen der Experten und weniger die befragte Person an sich.
Einsatz • Als strukturierte Variante des Leitfadeninterviews in der Bachelorarbeit oder Masterarbeit.
• Um die Struktur, Funktionsweise, Habitus, Wissen, Orientierungsmuster oder Interesse eines sozialen Feldes, einer Gruppe oder einer Organisation zu untersuchen.

Ablauf 1. Schritt: Leitfaden für das Experteninterview erstellen
2. Schritt: Experten akquirieren
3. Schritt: Datenerhebung und -erfassung
4. Schritt: Auswertung und Datenanalyse
Potenziale + Aussagen können unmittelbar vertieft werden
+ hoher Informationsgehalt, da offene, freie Antworten möglich
+ geringere Verweigerungshaltung, da persönliche Atmosphäre
Risiken - Experten wollen oder können ihr Wissen nicht preisgeben
- Experten äußern nur allgemeine Informationen
- Umfangreiche Vorbereitung notwendig; schwierige Auswertung → hoher Zeitaufwand
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Verwendung

Experteninterviews werden in vielen verschiedenen Situationen eingesetzt. Eine mögliche Situation, in der diese Interviewform eingesetzt wird, ist, wenn die verfügbare Literatur zu einem Thema knapp ist. Wenn du eine umfangreiche Recherche vermeiden möchtest, solltest du dich auf ein bisher wenig erforschtes Thema oder ein Thema mit wenig verfügbarer Literatur konzentrieren.

Eine weitere Situation, bei der du einen Experten interviewen kannst, wäre bei der Auseinandersetzung mit einem hochspezifischen Thema, dessen Komplexität ohne die Einblicke von Experten schwer zu erfassen ist. Auch bei der Analyse vom Verhalten bestimmter Personengruppen ist ein Interview mit einem Experten hilfreich, weil du dadurch eine tiefere Einsicht in die Verhaltensmuster erlangst.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung kann dir dabei helfen, ein gutes Experteninterview durchzuführen, um wertvolle Einblicke zu bekommen, die durch andere Forschungsmethoden schwer zu erreichen sind. Sei dir aber darüber bewusst, dass die Ergebnisse von den persönlichen Perspektiven der männlichen oder weiblichen Befragten beeinflusst sein können.

Experteninterview-Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Leitfaden erstellen

Damit du einen Leitfaden für dein Experteninterview erstellen kannst, musst du dich zuallererst in das Thema einarbeiten und somit selbst zum Experten des Forschungsgebietes werden. Danach ist es hilfreich, einen theoretischen Hintergrund anzufertigen, mit dem du bei der Datenanalyse den Inhalt der aufgezeichneten Gespräche vergleichen kannst. Im Anschluss daran kannst du passende Fragen für das Interview formulieren und sie in eine sinnvolle Reihenfolge bringen.

Während du einen Leitplan erstellst, solltest du dir auch Gedanken über die Interviewformen machen und dich für eine entscheiden, denn davon ist die Art und Weise wie das Wissen der Experten gewonnen wird abhängig. Um deinen Experteninterview-Leitfaden zu testen, solltest du vorher einen Pretest durchführen und dann eventuell Änderungen vornehmen.

Formen eines Experteninterviews

Bei der Vorbereitung eines Experteninterviews steht zunächst die Entscheidung über die Interviewform im Raum, vorangestellt von der Wahl zwischen einem qualitativen oder quantitativen Interview. Während du bei einem qualitativen Interview offene Fragen formulierst, die Raum für ausführliche Antworten lassen, basiert ein quantitatives Interview auf vorgegebenen Antwortoptionen.

Es gibt fünf Interviewformen, die du in Erwägung ziehen kannst:

  • Strukturiertes Interview: Diese haben einen festgelegten Fragenkatalog, der in genau der gleichen Reihenfolge und Formulierung bei jedem Interview angewendet wird.
  • Unstrukturiertes Interview: Hier gibt es keinen festen Fragenkatalog. Der Interviewer hat lediglich die zu besprechenden Themen oder Leitfragen im Kopf, deshalb ähnelt diese Form einem natürlichen Gespräch.
  • Semistrukturiertes Interview: Diese Form ist eine Mischung aus strukturierten und unstrukturierten Interviews, also quasi ein teilstrukturiertes Interview. Es gibt einen Leitfaden mit Fragen, die Flexibilität im Gesprächsverlauf bleibt jedoch erhalten, sodass auf interessante Punkte tiefer eingegangen werden kann.
  • Narratives Interview: Bei narrativen Interviews steht das Erzählen von Geschichten im Vordergrund. Die Interviewten werden ermutigt, ausführlich und frei über ihre Erfahrungen zu sprechen. Der Interviewer interveniert nur minimal, um den Erzählfluss zu erhalten.
  • Problemzentriertes Interview: Diese fokussieren sich auf ein spezifisches Problem oder Thema. Sie kombinieren Elemente aus strukturierten und unstrukturierten Interviews, indem sie offene Fragen zu einem bestimmten Problem stellen, um detaillierte Informationen zu erhalten.

2. Vorbereitung

Für die Vorbereitung eines Experteninterviews ist eine gezielte Auswahl von Experten für dein Thema wichtig. Es gibt mehrere Möglichkeiten, um die richtigen Experten für dein Forschungsvorhaben zu finden. Manche besuchen extra Veranstaltungen an Universitäten oder bei Unternehmen und wiederum andere verteilen Flyer, damit Experten auf sie aufmerksam werden. Du kannst jemanden auf Social Media, per E-Mail oder übers Telefon kontaktieren, dabei ist es jedoch wichtig eine kurze Skizzierung des Forschungsthemas anzuhängen.

Außerdem ist es relevant schon vorab nach Hintergrundinformationen, wie dem Alter oder der Betriebszugehörigkeit, mithilfe eines Fragebogens zu fragen, damit du dir sicher sein kannst, dass du den für dich richtigen Experten rekrutiert hast und damit du eine Vergleichbarkeit für die Auswertung bekommst. Falls du eine Absage von einem Experten bekommen solltest, dann gib nicht direkt auf, denn das kann schon mal vorkommen, deshalb solltest du hartnäckig bleiben.

Experte

Ein Experte charakterisiert sich durch ein detailliertes und spezialisiertes Fachwissen auf einem Gebiet.  Ein Experte ist dann geeignet für ein Experteninterview, wenn er mehrere Jahre Erfahrung auf dem für dich relevanten Forschungsgebiet und nicht nur in einem verwandten Forschungsgebiet, gesammelt hat.

Wenn du dir unsicher bist, ob die Person, die du interviewen möchtest, ein Experte ist, dann ließ dir unseren Beitrag Experte-Definition durch. In der folgenden Tabelle wird anhand von Beispielen gezeigt, dass Experten nicht immer Wissenschaftler sein müssen.

 

Forschungsziel des Experteninterviews Experte (geeignet für ein Experteninterview) Nicht-Experte (nicht geeignet für ein Experteninterview)
Betrachtung der Anpassung der Prozesse eines Unternehmens aufgrund zunehmender Digitalisierung Arbeitnehmer eines Unternehmens mit mind. 10-jähriger Betriebszugehörigkeit und Beschäftigung mit betriebsinternen Prozessen. Arbeitnehmer eines Unternehmens, der seit über 10 Jahren ausschließlich in der Produktion arbeitet.
Analyse der kulturellen Besonderheiten in China und Deutschland sowie deren Einflüsse auf Unternehmenserfolg Kulturwissenschaftler, die sich seit längerer Zeit insbesondere mit der asiatischen und deutschen Wirtschaftskooperation auseinandersetzten. Personen, die mind. 2 Jahre in China, als auch in Deutschland gelebt haben.
Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Migrationshintergrund und Studienerfolg Dozenten, die seit mind. 10 Jahren, Studierende betreuen und (Abschluss-)Arbeiten korrigieren. Dozenten, die seit einem Semester einen Lehrauftrag haben, jedoch noch keine Arbeiten korrigiert haben.
Forschung zur sprachlichen Entwicklung von zweisprachig aufwachsenden Kindern Eltern, die die sprachliche Entwicklung hautnah miterleben. Sprachwissenschaftler, die seit mehreren Jahren im Bereich Sprachförderung forschen.

 

Die folgende Abbildung zeigt den Unterschied zwischen Experten und spezialisierten Laien oder auch sogenannten Eliten.

3. Durchführung

Du hast die Möglichkeit, das Gespräch per Telefon, via E-Mail oder persönlich zu führen. Wähle dafür eine Methode, die dir am besten erscheint, aber frag ebenfalls den Experten, um seine bevorzugte Kommunikationsform zu berücksichtigen.

Beginne das Interview mit einer kurzen Vorstellung, in der du deinen Namen, die Institution, das Thema und den Fokus des Forschungsprojektes vorstellst, erkläre zusätzlich, wie die Ergebnisse verwendet werden. Im Anschluss daran solltest du sicherstellen, dass der Experte dir sein Einverständnis zum Experteninterview und seine Einwilligung zur Aufzeichnung des Gesprächs und zur Verwendung der Daten schriftlich gibt.

Dann beginnt das eigentliche Interview, indem du deinem Leitfaden folgst, sei aber auch offen für Exkurse oder tiefere Einblicke, die über die geplanten Fragen hinausgehen. Da solche Gespräche auf Augenhöhe stattfinden, ist eine gute Vorbereitung wichtig, damit du inhaltlich folgen kannst.

Beachte außerdem, dass das Interview einem Alltagsgespräch gleichen soll und keinem Verhör. Wenn dir aber manche Antworten zu allgemein oder unpräzise sind, kannst du natürlich Verständnisfragen stellen. Die kontroversen Themen solltest du erst am Ende ansprechen, damit die Zeit für andere Fragen noch ausreicht.

Zum Schluss bedankst du dich beim Experten für die Teilnahme und im besten Fall regelst du auch, ob und wie die Ergebnisse geteilt oder Rückfragen gestellt werden können. Hier siehst du ein Beispiel, wie du zum Abschluss des Interviews vorgehen kannst.

Beispiel

„Vielen Dank für Ihre Zeit und die geteilten Einblicke zu [Thema]. Ihre Informationen sind für meine Arbeit sehr wertvoll. Haben Sie noch abschließende Anmerkungen oder etwas, das Sie hinzufügen möchten?“

Nach einer kurzen Pause: „Perfekt, dann danke ich Ihnen nochmals herzlich. Ich werde Sie über die Fortschritte meiner Arbeit informieren und, falls gewünscht, die Ergebnisse mit Ihnen teilen. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag.“

Einwilligungserklärung für das Experteninterview

Damit du einen Experten zitieren kannst, benötigst du eine Einwilligungserklärung für dein Interview. Diese sollte den Namen des Forschungsprojektes oder Seminars sowie eine Beschreibung der Ziele des Projektes enthalten. Auch solltest du die Fachrichtung deiner Forschung kurz vorstellen und zwei bis drei zentrale Fragen des Experteninterviews beschreiben.

Die Zusicherung der anonymen Behandlung der erhobenen Daten solltest du zudem im Rahmen der Einverständniserklärung geben. In unserem Beitrag „Einwilligungserklärung für das Interview“ kannst du dir eine Vorlage herunterladen, ausdrucken und von deinem Experten unterschreiben lassen.

Zur Einwilligungserklärung für dein Interview

4. Auswertung

Transkribiere deine Aufnahmen, um das Interview auswerten zu können. Danach kannst du bei der inhaltsanalytischen Auswertung die Aussagen kodieren, verschiedene Themen identifizieren und die gewonnenen Erkenntnisse in Bezug auf deine Forschungsfrage auswerten. Formuliere textnahe Überschriften, vergleiche verschiedene Interviews thematisch miteinander oder stelle einen Vergleich zu einer zuvor erarbeiteten Theorie auf. Du kannst die Vergleichbarkeit einzelner Experteninterviews durch die in der Vorbereitungsphase erhobenen Zusatzinformationen erreichen. Zum Schluss kannst du die Ergebnisse zusammenfassen und sie im Kontext deiner Forschungsfrage interpretieren.

Vor- und Nachteile

Wenn du ein Experteninterview in deine Bachelorarbeit integrieren möchtest, solltest du ausreichend begründen können, warum du dich für diese Methode entschieden hast. Dafür kann es hilfreich sein, zuerst den Stand der Forschung auf deinem Forschungsgebiet aufzuarbeiten und eventuelle Forschungslücken oder noch wenig untersuchte Fälle zu finden.

Danach kannst du überprüfen, welche Vorgehensweise in anderen Forschungsarbeiten zu einer ähnlichen Problemstellung gewählt wurde. Wenn dort Experteninterviews eingesetzt wurden, solltest du dies hinterfragen. Falls keine Interviews mit Experten verwendet wurden, kannst du schauen, welche andere Methode stattdessen verwendet wurde.

Als Letztes solltest du noch die Vor- und Nachteile beziehungsweise Potenziale und Risiken von Experteninterviews diskutieren. Zusätzlich ist es noch wichtig, dass du erklärst, warum es sich bei der Auswahl deiner Personen um Experten handelt. Es ist nur sinnvoll, Personen zu befragen, die schon über eine längere Zeit hinweg Erfahrungen zu deiner Forschungsfrage gesammelt haben.

Die folgende Tabelle zeigt dir die wichtigsten Vor- und Nachteile eines Experteninterviews, die du für deine Methodenbegründung verwenden kannst.

Potenziale Risiken
Aussagen können unmittelbar vertieft werden. Experten wollen ihr Wissen nicht immer preisgeben.
Mehr Flexibilität im Gesprächsverlauf. Es bietet wenig statistische Aussagekraft.
Geringe Verweigerungshaltung, aufgrund der persönlichen Atmosphäre. Hoher Zeitaufwand: Umfangreiche Vorbereitung notwendig und die spätere Auswertung ist schwierig.
Hoher Informationsgehalt, da offene, freie Antworten möglich. Experten äußern häufig nur allgemeine Informationen, weil sie ihr Wissen nicht preisgeben können.
Es gibt eine große Nachvollziehbarkeit der Argumente, durch die freien Antworten. Ergebnisse können beeinflusst werden (z.B. durch die subjektive Wahrnehmung des Interviewers).
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Häufig gestellte Fragen

Ein Experteninterview ist eine qualitative Forschungsmethode, bei der gezielte Gespräche mit Personen geführt werden, die aufgrund ihrer spezialisierten Kenntnisse, Erfahrungen oder Positionen tiefgehende Einblicke in ein bestimmtes Thema bieten können.

Es dient dazu, detailliertes Wissen und spezifische Informationen zu sammeln, die für die Beantwortung von Forschungsfragen relevant sind. Man hat die Möglichkeit, dem Experten Fragen zum eigentlichen Thema zu stellen und erhält Unterstützung bei der Beantwortung der Forschungsfrage. Neben der Online-Umfrage ist das eine perfekte Möglichkeit selbst Auswertungen zu erstellen und diese in die eigene Abschlussarbeit zu integrieren.

Ein Experteninterview ist besonders sinnvoll, wenn spezifisches Fachwissen oder tiefgehende Einblicke in ein bestimmtes Thema benötigt werden, die nur von Personen mit umfassender Erfahrung oder besonderer Expertise bereitgestellt werden können. Es eignet sich außerdem, wenn qualitative Daten zur Unterstützung oder Erweiterung von Forschungsfragen, Hypothesen oder Theorien gesammelt werden sollen. Du kannst das Experteninterview auch einfach zur Bekräftigung deiner selbst formulierten Thesen nutzen.

Wie lange dein Interview dauert, hängt von deinem Leitfaden ab. Eine angemessene Dauer liegt bei 2-3 Stunden, wenn man bedenkt, dass der Experte auch die Zeit braucht, um angemessen auf die Fragen antworten zu können. Gehe aber vor dem eigentlichen Experteninterview deine Fragen durch und schätze ab, wie lange die Beantwortung der jeweiligen Frage dauert. Vergiss nicht, dass du das gesamte Experteninterview noch auswerten musst, halte dich also selbst so kurz wie möglich und stelle nur relevante Fragen.

Die Durchführung des Interviews findet am besten persönlich, telefonisch oder über ein Programm wie Skype statt. Du hast jegliche Freiheit bei der Anzahl der Fragen, du solltest jedoch bedenken, dass zu viele Fragen den Interviewpartner ermüden könnten und sich das Gespräch in die Länge ziehen kann. Stelle konkrete Fragen, die du für die Beantwortung deiner Forschungsfrage brauchst und plane mit ein, dass der Experte Zeit braucht, um auf diese zu antworten.

Das Experteninterview ist eine strukturierte Variante des Leitfadeninterviews und wird häufig in Bachelorarbeiten oder Masterarbeiten als qualitative Forschungsmethode eingesetzt. Ein Experteninterview wird dann als Experteninterview bezeichnet, wenn die Zielgruppe Personen mit speziellem Fachwissen sind.