Druckfarbe – Definition, Arten & Einflussfaktoren

15.04.2025 Druckfarbe Lesedauer: 5min
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Druckfarben sind im Druckprozess entscheidend für die Qualität und Darstellung des Druckergebnisses. Sie ermöglichen die farbliche Gestaltung von Texten, Bildern und Designs auf unterschiedlichsten Materialien und sind dabei an die Anforderungen der jeweiligen Drucktechnik angepasst. Im Folgenden erhältst du einen Überblick über die wichtigsten Informationen zu Druckfarben.

Definition: Druckfarbe

Druckfarbe ist ein spezielles Farbmittel, das beim Druckprozess verwendet wird, um Texte, Bilder oder Muster dauerhaft auf verschiedene Materialien wie Papier, Karton, Kunststoff oder Textilien zu übertragen.

Sie besteht aus einer Mischung verschiedener Bestandteile, dazu zählen

  • Farbmittel, wie Pigmente oder Farbstoffe, für die Farbwiedergabe,
  • Bindemittel zur Haftung auf dem Bedruckstoff,
  • Lösungsmittel oder Wasser zur Einstellung der Viskosität sowie
  • Additive zur Verbesserung von Eigenschaften wie Glanz, Trocknung oder Abriebfestigkeit.

Die Besonderheit von Druckfarben liegt darin, dass sie mithilfe von Druckformen auf das Druckmedium aufgebracht werden und nach dem Trocknen einen mechanisch belastbaren und farbintensiven Film bilden.

Ziel ist es, bereits mit einer dünnen Farbschicht ein brillantes, gleichmäßiges Druckbild zu erzeugen. Damit zählen Druckfarben zu den zentralen Materialien im Druckverfahren.

Farbdefinition in der Druckvorstufe

In der digitalen Druckvorstufe werden Farben häufig mithilfe sogenannter Hexcodes definiert. Diese Farbcodes stammen aus dem RGB-Farbraum und dienen dazu, Farbtöne am Bildschirm präzise festzulegen. Da der Druck jedoch im CMYK-Farbraum erfolgt, müssen die digitalen Farbangaben vor dem Druck entsprechend umgewandelt werden.

Um die exakte Farbwiedergabe sicherzustellen, werden verschiedene Farbsysteme verwendet, die Farben systematisch erfassen und definieren. Dazu zählen unter anderem der RGB-Farbraum für die Bildschirmdarstellung sowie der CMYK-Farbraum, der im Vierfarbdruck Anwendung findet.

Damit die im Layout vorgesehenen Farben im Druck möglichst exakt wiedergegeben werden, kommen sogenannte ICC-Profile zum Einsatz. Diese Farbprofile sorgen für eine präzise Abstimmung zwischen den Farbräumen der verschiedenen Geräte.

Trotzdem kann es bei der Umsetzung zu Farbabweichungen kommen. Ein häufiger Effekt ist dabei der sogenannte Farbstich, bei dem das Druckbild einen ungewollten Farbtouch aufweist. Mithilfe gezielter Farbkorrekturen können solche Abweichungen in der Druckvorstufe ausgeglichen werden, um eine möglichst originalgetreue Farbwiedergabe zu gewährleisten.

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Arten von Druckfarben

Im Druckwesen kommen verschiedene Arten von Druckfarben zum Einsatz, die je nach Druckverfahren, Bedruckstoff und Verwendungszweck ausgewählt werden. Grundsätzlich lassen sich Druckfarben in zwei Hauptgruppen unterteilen: ölbasierte und wasserbasierte Farben.

Ölbasierte Farben

  • Verwendung hauptsächlich im Offsetdruck
  • Eigenschaften: hohe Farbintensität, gute Haftung auf verschiedenen Materialien, langlebig und wischfest
  • Lange Trocknungszeit durch Oxidation und Absorption in das Druckmedium
  • Nachteil: Aufwendige Reinigung notwendig

Wasserbasierte Farben

  • Verwendung im Flexodruck und Digitaldruck
  • Eigenschaften: Umweltfreundlicher und geruchsärmer als lösemittelhaltige Farben, geringere Beständigkeit
  • Trocknung durch Verdunstung
  • Geeignet für: kurzlebige Druckprodukte (z. B. Verpackungen, Werbematerialien)

UV-härtende Farben

  • Trocknung erfolgt durch UV-Licht
  • Eigenschaften: sofortige Aushärtung, besonders abriebfest

Lösungsmittelbasierte Farben

  • Einsatz im industriellen Großformatdruck
  • Eigenschaften: sehr beständig, enthalten flüchtige Lösungsmittel

Beachte: Die Wahl der Druckfarbe beeinflusst maßgeblich das Druckergebnis, die Produktionskosten und die Umweltverträglichkeit des Druckprozesses.

Einflussfaktoren während des Druckprozesses

Während des Druckvorgangs wirken zahlreiche technische Faktoren auf die Farbwiedergabe und die Qualität des Druckbildes ein. Diese werden in der folgenden Tabelle beschrieben.

Einflussfaktor Beschreibung
Farbreihenfolge Reihenfolge der Farbauftragung im Mehrfarbdruck
  • Beeinflusst Farbwirkung und Detailtreue
  • Falsche Reihenfolge kann zu Überlagerungseffekten führen
Farbmischung Überlagern transparenter Farbschichten
  • Entstehung neuer Farbtöne durch Mischungen von Farben
  • Farbbrillanz und Homogenität hängen davon ab
Farbverlauf Stufenloser Übergang zwischen Farbtönen
  • Ermöglicht fließende Übergänge zwischen unterschiedlichen Farben
  • Erfordert präzise Steuerung, um sichtbare Abstufungen zu vermeiden
Sättigung / Saturation Intensität und Reinheit eines Farbtons
  • Zu hohe Sättigung führt zu übersättigten Farben
  • Niedrige Sättigung führt zu blassen Farben
Farbtiefe Anzahl der darstellbaren Farbnuancen
  • Hohe Farbtiefe sorgt für Detailreichtum und Brillanz des Druckbildes
  • Niedrige Farbtiefe ermöglicht eine geringere Anzahl an darstellbaren Farbtönen
Schichtdicke der Druckfarbe Menge der aufgetragenen Farbe
  • Erfordert präzise Steuerung, um Farben korrekt wiederzugeben
  • Zu hohe Schichtdicke kann den Farbton verändern (z. B. Gelb → Orange)
Papier Beschaffenheit des Bedruckstoffs (Struktur, Farbe, Saugfähigkeit)
  • Eigenschaften des Papiers beeinflussen die Farbwiedergabe
  • Abweichungen bei gleichem Farbauftrag auf unterschiedlichem Papier möglich
Lackierung Auftragen eines Schutz- oder Glanzlacks
  • Verändert die Lichtbrechung, wodurch sich der Farbton optisch verschieben kann
  • Schutzlack sorgt für eine längere Haltbarkeit der Druckfarbe und verlangsamte zeitliche Veränderungen

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Einflussfaktoren nach dem Druck

Die Farbwirkung eines Druckprodukts kann sich nicht nur während des Druckvorgangs, sondern auch nach Abschluss des Drucks verändern. Ein wesentlicher Faktor ist der Trocknungsprozess: Bei Offsetfarben läuft die Trocknung in zwei Schritten ab, zunächst wird ein Teil der Öle in das Papier aufgesaugt, anschließend härtet die Farbe durch eine chemische Reaktion mit Sauerstoff aus. Hierbei kann sich der Farbton leicht verändern.

Auch die Alterung des Druckprodukts hat Einfluss auf die Farbwiedergabe. Das Papier kann vergilben oder an optischer Leuchtkraft verlieren, und Farben können durch Sonnenlicht verblassen, wovon besonders helle Töne betroffen sind.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Beleuchtung. Die Wahrnehmung von Farben hängt stark davon ab, unter welchem Licht sie betrachtet werden. Unter bestimmten Umständen kann es passieren, dass zwei Drucke bei einer Lichtquelle identisch erscheinen, bei einer anderen jedoch unterschiedlich wirken. Dieses Phänomen wird als Metamerie bezeichnet. Um solche Farbabweichungen zu vermeiden, erfolgt die Farbprüfung im Druckbereich üblicherweise unter Normlicht D50, das einem neutralen Tageslicht entspricht.

Vierfarbdruck vs. Volltonfarben

Der Vierfarbdruck basiert auf dem subtraktiven Farbsystem CMYK, was bedeutet, dass die Farbe dunkler wird, desto mehr Farben man kombiniert. Der Vierfarbdruck verwendet somit die Farben Cyan, Magenta, Gelb (Yellow) und Schwarz (Key), um ein breites Farbspektrum abzubilden, das durch das Mischen der Grundfarben in bestimmten Verhältnissen erzielt wird.

Volltonfarben sind hingegen vorgemischte, fertige Farben, die exakt so gedruckt werden, wie sie aussehen sollen. Ein bekanntes Beispiel für Volltonfarben sind die Pantone-Farben. Bei den Volltonfarben werden die Farben beim Druck nicht gemischt, sondern in ihrer vorgemischten Form verwendet.

Vierfarbdruck Volltonfarben
Umsetzung Rasterpunkte in 4 Grundfarben Druckplatte nur mit einer Farbe
Farbmodell CMYK Vordefinierte, vorgemischte Farben
Verwendung Bilder, Farbverläufe & Fotos Markenfarben, Logos & Effekte
Farbgenauigkeit Hohe Farbgenauigkeit Exakte Farbgenauigkeit
Vorteile
  • Kosteneffizient
  • Standardisierte Produktion
  • Flexibilität bei Farbauswahl
  • Exakte Farbwiedergabe
  • Effekte und Sonderfarben möglich (z. B. Metallic)
  • Hohe Deckkraft auf allen Materialien
Nachteile
  • Farbabweichungen sind möglich
  • Keine Sonderfarben und Effekte
  • Teuer (eigene Druckplatten und Farbeinkauf)
  • Geringere Flexibilität bei Farbauswahl

Der Vierfarbdruck ist in vielen Bereichen das Standardverfahren, da der Druck kostengünstig und effizient erfolgt. Volltonfarben ermöglichen jedoch in bestimmten Bereichen Vorteile, die mit dem Vierfarbdruck nicht abgebildet werden können.

Häufig gestellte Fragen

Druckfarbe ist ein farbgebendes Gemisch, das im Druckprozess verwendet wird, um Texte, Bilder oder Muster dauerhaft auf verschiedene Materialien zu übertragen. Sie besteht aus Farbmitteln, Bindemitteln, Lösungsmitteln und Additiven.

Das Drucken basiert meist auf dem Farbmodell CMYK:

  • C = Cyan
  • M = Magenta
  • Y = Yellow (Gelb)
  • K = Key (Schwarz)

CMYK ist ein subtraktives Farbmodell, wodurch bei der Mischung von Cyan, Magenta und Gelb die Farbe Schwarz entsteht.

Im Druckwesen werden hauptsächlich vier Arten von Druckfarben verwendet: ölbasierte Farben (primär im Offsetdruck), wasserbasierte Farben (im Flexo- und Digitaldruck), UV-härtende Farben (die durch UV-Licht aushärten) und lösungsmittelbasierte Farben (häufig im Großformatdruck). Die Wahl der Druckfarbe richtet sich nach dem Druckverfahren, dem Bedruckstoff und dem Verwendungszweck.

Druckfarben können durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Dazu zählen technische Aspekte wie die Farbreihenfolge, Farbmischung, Schichtdicke der Farbe und die Beschaffenheit des Papiers. Auch äußere Einflüsse wie der Trocknungsprozess, die Alterung des Druckprodukts und die Beleuchtung (Metamerie-Effekt) wirken sich auf die Farbwiedergabe aus.

Von

Denise Fiege

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Über den Autor

Denise Fiege lernt an der Friedrich-Alexander-Universität. Sie studiert im 2-fach Bachelor die Studiengänge Philosophie und Theater- und Medienwissenschaft. Da sie in jedem Semester mehrere wissenschaftliche Arbeiten schreibt sind ihr die wissenschaftlichen Vorgaben schon vertraut. Deshalb erstellt sie bei BachelorPrint als Werkstudentin Beiträge für das Wissensportal, um ihr Wissen mit Kommilitonen zu teilen.

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Literaturverzeichnis

Fiege, D. (2025, April 15). Druckfarbe – Definition, Arten & Einflussfaktoren. BachelorPrint. https://www.bachelorprint.at/druck-infos/druckfarbe/ (abgerufen 24.04.2025)

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Klammern
(Fiege , 2025)
Im Text
Fiege (2025)

Literaturverzeichnis

Fiege, Denise. 2025. "Druckfarbe – Definition, Arten & Einflussfaktoren." BachelorPrint, Retrieved April 24, 2025. https://www.bachelorprint.at/druck-infos/druckfarbe/.

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Klammern
(Fiege 2025)

Literaturverzeichnis

Denise Fiege, "Druckfarbe – Definition, Arten & Einflussfaktoren," BachelorPrint, April 15, 2025, https://www.bachelorprint.at/druck-infos/druckfarbe/ (abgerufen April 24, 2025).

Fußnoten

short note
Fiege, "Gekürzter Titel."

Literaturverzeichnis

Fiege, Denise: Druckfarbe – Definition, Arten & Einflussfaktoren, in: BachelorPrint, 15.04.2025, [online] https://www.bachelorprint.at/druck-infos/druckfarbe/ (abgerufen 24.04.2025).

Fußnoten

Vollbeleg
Fiege, Denise: Druckfarbe – Definition, Arten & Einflussfaktoren, in: BachelorPrint, 15.04.2025, [online] https://www.bachelorprint.at/druck-infos/druckfarbe/ (abgerufen 24.04.2025).
Direktes Zitat
Fiege, 2025.
Indirektes Zitat
Fiege, 2025.

Literaturverzeichnis

Fiege, Denise (2025): Druckfarbe – Definition, Arten & Einflussfaktoren, in: BachelorPrint, [online] https://www.bachelorprint.at/druck-infos/druckfarbe/ (abgerufen 24.04.2025).

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(Fiege, 2025)
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(Fiege, 2025)
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Fiege (2025)

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Fiege, Denise. "Druckfarbe – Definition, Arten & Einflussfaktoren." BachelorPrint, 15.04.2025, https://www.bachelorprint.at/druck-infos/druckfarbe/ (abgerufen 24.04.2025).

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Im Text
Fiege

Literaturverzeichnis

Nummer. Fiege D. Druckfarbe – Definition, Arten & Einflussfaktoren [Internet]. BachelorPrint. 2025 [zitiert 24.04.2025]. Verfügbar unter: https://www.bachelorprint.at/druck-infos/druckfarbe/


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